Mary Lavater-Sloman

*Hamburg 14.12.1891, †Zürich 5.12.1980, Schriftstellerin. Die Tochter eines Hamburger Reeders wurde 1912 in Petersburg durch Heirat mit dem Ing. E. Lavater, dem späteren Direktor der Maschinenfabrik Sulzer, Schweizerin und lebte seit 1919 mit ihrer Fam. in Winterthur und seit 1943 in Ascona. Als Autorin debütierte sie mit dem Roman »Isabellas Weg« (1929) und errang in den 30er und 40er Jahren grosse Popularität als Verfasserin von Romanen über histor. Persönlichkeiten wie J.R. Wettstein (»Der Schweizerkönig«, 1935), J.C. Lavater (»Genie des Herzens«, 1939), Annette von Droste-Hülshoff (»Einsamkeit«, 1950), H. Schliemann (»Das Gold von Troja«, 1969) u.a. L.-S. verstand es dabei sehr gut, die unterhaltsamen, erzähler. ergiebigen Dimensionen einer Lebensgeschichte herauszustellen, und ermöglichte ihrem vorwiegend weibl. Lesepublikum nebst spieler. leichter Belehrung immer auch gute Identifikationsmöglichkeiten. … Lit.: Kirchhof, Regina/Weber, Evelyn: M.L.-S., Hamburg 1978 (mit Bibliographie). (Schweizer Lexikon)



Lavater-Sloman, Mary

* 14. 12. 1891 Hamburg, † 5. 12. 1980 Zürich. - Romanautorin.

Aus einer alten norddt. Reederfamilie stammend, wuchs L. in Hamburg u. St. Petersburg auf, wo sie 1912 den Schweizer Ingenieur u. späteren Direktor der Maschinenfabrik Sulzer heiratete. Nach abenteuerl. Flucht aus Rußland hielt sie sich ab 1919 mit ihrer Familie in Winterthur, Athen u. 1922-1943 wieder in Winterthur auf. Nach dem Besuch histor. Vorlesungen an der Universität Zürich begann sie sich ab Mitte der 20er Jahre literarisch zu betätigen u. spezialisierte sich sofort auf den histor. Roman, den sie mit volkstüml. Anschaulichkeit, Plastizität u. guten Identifikationsmöglichkeiten für das weibl. Lesepublikum zu versehen wußte. Nach dem Debüt mit Isabellas Weg (Hbg. 1929) gelang ihr mit Der Schweizerkönig (Zürich 1935. 1955) der literar. Durchbruch. Obwohl sie das Lebensbild des Basler Bürgermeisters Johann Rudolf Wettstein zeichnete, diente ihr dabei der damals populäre Schweizer General Ulrich Wille als eigentl. Vorbild. Weitere Erfolgstitel waren die Lebensbilder Henri Meister (1936. 1958), Genie des Herzens. Die Lebensgeschichte Johann Caspar Lavaters (1939. 1955), Katharina und die russische Seele (1941. 1963), Triumph der Demut. Das Leben der Heiligen Elisabeth (1947. 1968), Einsamkeit. Das Leben der Annette von Droste-Hülshoff (1950. 1972), Lucrezia Borgia und ihr Schatten (1952. 1967) sowie Pestalozzi. Die Geschichte seines Lebens (1954. 1977; alle Zürich). - L., die ab 1943 in Ascona lebte u. bis ins hohe Alter unentwegt tätig war, wurde mit ihrem unterhaltsam-beschaul. Erzählen schon zu Lebzeiten ein Opfer der veränderten Lesegewohnheiten bzw. des Siegeszugs der elektron. Medien.

WEITERE WERKE (Erscheinungsort jeweils Zürich): Die große Flut. 1943. 1974 (R.). - Herrin der Meere. Elisabeth I., Königin v. England. 1956. 1961. - Der strahlende Schatten. Goethes Eckermann. 1959. 1966. - Wer sich der Liebe vertraut. 3 Abschnitte aus Goethes Leben. 1960. - Jeanne d'Arc, Lilie v. Frankreich. 1963. Erw. Aufl. Mchn. 1977. - Ein Schicksal. Das Leben der Königin Christine v. Schweden. 1966. - Das Gold v. Troja. Leben u. Glück des Heinrich Schliemann. 1969. - Löwenherz. 1971. - Der vergessene Prinz. August Wilhelm v. Preußen. 1973. - Gefährte der Königin; Elisabeth I., Edward Earl of Oxford u. das Geheimnis um Shakespeare. 1977.

LITERATUR: Regina Kirchhof u. Evelyn Weber: M. L.-S. Hbg. 1978 (Bibliogr.).
(Bertelsmann Literaturlexikon)