Bis er kurz vor seinem Tod am 11.Oktober 1958 als Befürworter der Entstalinisierung noch in Ungnade fiel, stand er in der DDR hoch im Kurs: Johannes R. Becher, Textlieferant der National-hymne und Kulturminister seit 1954.  
Erstmals von sich reden machte der am 22.Mai 1891 in Mün-chen geborene Sohn eines Juristen, als er 1910 die 26jährige Zigarettenverkäuferin Fanny Fuss erschoss, weil er sein Vorbild Kleist auch in Sachen Doppelselbstmord nachahmen wollte, sich selbst aber nur insoweit verletzte, dass er 1914 als kriegs-untauglich eingestuft wurde. Sein Vater hatte ihn mit dem Argu-ment, es sei «sittlicher Idealismus» gewesen, herausgehauen, und so kam er statt ins Zuchthaus zur Zeitschrift «Aktion», wo er mit Franz Pfemfert und anderen lyrisch dem expressionisti-schen Lebensgefühl frönte. 1919 trat er der KPD bei und heira-tete die Ärztin Käthe Ollendorf, die ihn von der Morphiumsucht heilte, aber schon 1920 das Weite suchte. 1926 kam der mal für Gott, mal für Karl Marx Entflammte mit dem Antikriegsroman «Levisite» erneut mit dem Gesetz in Konflikt, wurde aber 1928 durch einen Erlass Hindenburgs von der Anklage des Hochver-rats entbunden. Im gleichen Jahr wurde er Vorsitzender des «Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller» und Heraus-geber der «Linkskurve». 1933 emigrierte er nach Moskau und übernahm da die Redaktion der Zeitschrift «Internationale Li-teratur». Damals entstand u.a. der Roman «Abschied», der seine Jugend beschreibt und den Tod von Fanny Fuss zu rechtfertigen sucht. Mitbegründer des «Nationalkomitees Freies Deutschland», kam er 1945 nach Berlin und spielte als Gründer des Aufbau-Verlags, der Zeitschrift «Sinn und Form» und ande-rem mehr jene zentrale Rolle für die Kulturpolitik der DDR, die 1949 mit der Erhebung seines von Hanns Eisler vertonten Ge-dichts «Auferstanden aus Ruinen» zur Nationalhymne gekrönt wurde.